Erfahrungsberichte
Melanie P.* zu Sojaallergie bei Jugendlichen
"Kann meine Tochter nie wieder joggen gehen?"
Neulich war meine 16-jährige Tochter joggen und musste nach 25 Minuten
abbrechen, da sie am ganzen Körper Quaddeln entwickelte, heiser wurde und schließlich über
Atemnot klagte. Man hörte deutlich ein pfeifendes Atemgeräusch. Ein Notarzt musste ihr
Kortison spitzen.
Sie geht regelmäßig joggen und so etwas ist ihr noch nie passiert. Das
Einzige, was sie anders gemacht hatte, war, vorher einen Soja-Drink zu sich zu nehmen.
Wir waren dann beim Hausarzt und der hat Blut abgenommen.
Erstaunlicherweise war der Allergietest auf Soja normal.
Sie ist seit dem Ereignis nicht mehr joggen gewesen - kann sie das jetzt
nie wieder tun?
Wie mir geholfen wurde
Unser Hausarzt hat uns dann zum Allergologen geschickt. Der hat einen
Haut-Test mit genau dem Soja-Drink durchgeführt, den meine Tochter vorher getrunken hatte
und den ich ihm mitgebracht hatte - und dieser Test war positiv!
Er hat uns dann erklärt, dass das entsprechende Allergen - es heißt Gly m
4 - bei dem Bluttest
nicht miterfasst wird. Eine direkte Provokation mit dem Soja-Drink war jetzt
glücklicherweise nicht notwendig - das hätte mir auch Angst gemacht.
Bluttest
Um herauszufinden, ob tatsächlich eine Allergie gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel vorliegt, ist zunächst die Erhebung der Krankengeschichte sehr wichtig, damit sich der Arzt ein genaues Bild von Vorerkrankungen, dem Verlauf der Beschwerden u. a, machen kann. Weiteren Aufschluss über die Allergieursache geben neben Hauttests (die zu testende Probe wird auf bzw. in die Haut eingebracht) auch Bluttests. Denn, ob bestimmte Nahrungsmittel als Allergieauslöser in Frage kommen, lässt sich durch Messung der IgE-Antikörper im Blut überprüfen. Dazu wird der betroffenen Person Blut abgenommen und im Labor untersucht, ob gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel IgE-Antikörper vorhanden sind und in welcher Menge. Der Nachweis dieser Allergieantikörper allein reicht nicht aus um eine Allergie zu bestätigen, dies kann nur durch eindeutige Reaktion(en) in der Vergangenheit oder einen Provokationstest sicher bestimmt werden.Seit meine Tochter jetzt diesen Soja-Drink und alle anderen Soja-haltigen
Nahrungsmittel meidet, ist sie mehrfach joggen gewesen - genau wie früher und ohne Probleme!
Meine Tochter hat sich dann noch einmal mit dem Allergologen unterhalten
und erfahren, dass eine längere körperliche Belastung ein bekannter Auslöser für schwere
allergische Reaktionen bei einer bestehenden Allergie ist. Andere Auslöser sind
Infektionserkrankungen, bestimmte Medikamente, Regelblutung oder Alkoholgenuss.
Außerdem lässt sie jetzt zwischen möglichen Auslösern und ihrem Joggen ein
bis zwei Stunden Zeit vergehen - so braucht sie auch kein Notfall-Set mit sich herumzutragen
und fühlt sich sicher.
"Gibt es ein Schmerzmittel, das ich vertragen kann?"
Ich muss an der Hüfte operiert werden und muss Schmerzmittel einnehmen.
Ich habe jedoch schon mehrfach nach Einnahme von bestimmten Schmerzmitteln (Ibuprofen,
Aspirin, Diclofenac) mit juckendem Hautausschlag
und Gesichtsschwellungen
reagiert. Ansonsten treten solche Episoden nicht auf. Ich hatte danach Angst und
habe mich schließlich nicht mehr getraut irgendein Schmerzmittel zu nehmen, auch wenn ich
Schmerzen hatte. Gibt es ein Schmerzmittel, das ich vertragen kann?
Hautausschlag und Gesichtsschwellungen
Die Symptome bei einer Arzneimittelunverträglichkeit können gering bis lebensbedrohlich ausgeprägt sein. Neben Hautreaktionen wie Quaddeln und Rötungen mit Juckreiz kann es auch zu Asthma oder Kreislaufreaktionen kommen. Bei einer schweren allergischen Reaktion spricht man auch von einer Anapyhlaxie.Wie mir geholfen wurde
Mein Hausarzt hat mich in die Klinik zu einer Allergieabteilung
geschickt. Dort wurde ich stationär zur Testung
aufgenommen. Der Hauttest auf Schmerzmittel war negativ. Man hat mir erklärt, dass der
Hauttest auf Schmerzmittel nur begrenzt aussagekräftig ist und dass ich nun jeden Tag ein
Arzneimittel oder ein Scheinmedikament bekommen würde, um zu prüfen, ob wirklich eine
Überempfindlichkeit vorliegt und vor allem welches Medikament für Schmerzen nach einer
Operation für mich geeignet ist.
Allergieabteilung
Die genaue Untersuchung, ob es sich tatsächlich um eine Arzneimittelunverträglichkeit handelt und was die Ursache ist, sollte von einem in der Allergologie erfahrenen Arzt oder besser noch in einer auf Allergien spezialisierten Klinik erfolgen. Achten Sie auch selbst als Betroffener darauf, dass die diagnostische Abklärung möglichst schnell, aber frühestens 6 Wochen nachdem Sie zum ersten Mal Beschwerden hatten, erfolgt – dies sollte möglichst nicht länger als 6 Monate zurückliegen. Suchen Sie einen Allergiearzt in Ihrer Nähe auf!Testung
Um herauszufinden, ob tatsächlich eine Arzneimittelüberempfindlichkeit vorliegt und falls ja, gegen welche Medikamente, ist zunächst die Erhebung der Krankengeschichte sehr wichtig. Denn damit kann sich der Arzt ein genaues Bild von den Vorerkrankungen, dem Verlauf der Beschwerden etc. machen. Bei der eigentlichen Testung auf Arzneimittelüberempfindlichkeit spielt der ansonsten in der Allergologie häufig eingesetzte Hauttest (die zu testende Probe wird auf bzw. in die Haut eingebracht) nicht die entscheidende Rolle. Die höchste Aussagekraft besitzt der Provokationstest. Gleichzeitig besteht dabei das Risiko, dass durch den Test eine anaphylaktische Reaktion ausgelöst wird. Daher sollte die Testung stationär erfolgen mit notfallmedizinisch erfahrenem Personal, das im Falle einer Reaktion sofort eingreifen kann. Bei diesem Test werden die gängigen Medikamente im Wechsel mit Scheinmedikamenten (Plazebos) getestet um unspezifische Reaktionen z. B. durch Angst ausgelöst, abzugrenzen.Am dritten Tag der Testung
reagierte ich wieder mit einem juckenden Hautausschlag und einer Gesichtsschwellung, die
mit einem Antihistaminikum und einem gering dosierten Kortison behandelt wurden. Der Arzt
hat mir dann erklärt, dass an diesem Tag Acetylsalicylsäure gegeben wurde und dass damit bei
mir eine Überempfindlichkeit auf Acetylsalicylsäure-haltige Schmerzmittel bestätigt wurde.
Ein Ausweichschmerzmittel, Paracetamol, wurde jedoch von mir vorher vertragen und dieses
kann ich bei Schmerzen einnehmen. Ich bekam einen Allergieausweis
ausgestellt, den ich vor jeder Medikamenteneinnahme dem behandelnden Arzt und dem
Apotheker vorlege. Nun kann ich die Operation durchführen lassen und brauche keine Angst vor einer Reaktion
zu haben, wenn ich Schmerzmittel einnehme.
Testung
Um herauszufinden, ob tatsächlich eine Arzneimittelüberempfindlichkeit vorliegt und falls ja, gegen welche Medikamente, ist zunächst die Erhebung der Krankengeschichte sehr wichtig. Denn damit kann sich der Arzt ein genaues Bild von den Vorerkrankungen, dem Verlauf der Beschwerden etc. machen. Bei der eigentlichen Testung auf Arzneimittelüberempfindlichkeit spielt der ansonsten in der Allergologie häufig eingesetzte Hauttest (die zu testende Probe wird auf bzw. in die Haut eingebracht) nicht die entscheidende Rolle. Die höchste Aussagekraft besitzt der Provokationstest. Gleichzeitig besteht dabei das Risiko, dass durch den Test eine anaphylaktische Reaktion ausgelöst wird. Daher sollte die Testung stationär erfolgen mit notfallmedizinisch erfahrenem Personal, das im Falle einer Reaktion sofort eingreifen kann. Bei diesem Test werden die gängigen Medikamente im Wechsel mit Scheinmedikamenten (Plazebos) getestet um unspezifische Reaktionen z. B. durch Angst ausgelöst, abzugrenzen.Allergieausweis
Wurde eine Arzneimittelunverträglichkeit festgestellt, ist die wichtigste „Behandlung“, das auslösende Medikament und eventuell chemische verwandte Stoffe (Risiko einer Kreuzallergie) strikt zu vermeiden. Das ist wichtig, denn wie stark eine allergische Reaktion ausfällt ist unberechenbar. So kann es bei einem Allergiker, der in der Vergangenheit vergleichsweise harmlose Reaktionen zeigte, nach einem erneuten Kontakt zu einer lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktion kommen. Daher erhält jeder Allergiepatient einen Allergiepass, in dem vermerkt wird, auf was er allergisch reagiert. Außerdem wird darin auf mögliche Kreuz-Reaktionen hingewiesen und für ihn ungefährliche Ersatzpräparate aufgeführt. Diesen Pass muss der Patient immer bei sich tragen und sowohl bei jedem Arztbesuch als auch dem Apotheker vorzeigen.Angst vor einer Reaktion
Wurde eine Arzneimittelunverträglichkeit festgestellt, ist die wichtigste „Behandlung“, das auslösende Medikament und eventuell chemische verwandte Stoffe (Risiko einer Kreuzallergie) strikt zu vermeiden. Das ist wichtig, denn wie stark eine allergische Reaktion ausfällt ist unberechenbar. So kann es bei einem Allergiker, der in der Vergangenheit vergleichsweise harmlose Reaktionen zeigte, nach einem erneuten Kontakt zu einer lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktion kommen. Daher erhält jeder Allergiepatient einen Allergiepass, in dem vermerkt wird, auf was er allergisch reagiert. Außerdem wird darin auf mögliche Kreuz-Reaktionen hingewiesen und für ihn ungefährliche Ersatzpräparate aufgeführt. Diesen Pass muss der Patient immer bei sich tragen und sowohl bei jedem Arztbesuch als auch dem Apotheker vorzeigen.Mir wurde erklärt, dass es aufgrund ihrer Ähnlichkeit eine so genannte Kreuzreaktion
zwischen verschiedenen Schmerzmitteln, nicht jedoch mit anderen Medikamenten wie z. B.
Antibiotika gibt. Darum werde ich zukünftig bei Schmerzen nur noch Paracetamol einnehmen.
Kreuzreaktion
Wurde eine Arzneimittelunverträglichkeit festgestellt, ist die wichtigste „Behandlung“, das auslösende Medikament und eventuell chemische verwandte Stoffe (Risiko einer Kreuzallergie) strikt zu vermeiden. Das ist wichtig, denn wie stark eine allergische Reaktion ausfällt ist unberechenbar. So kann es bei einem Allergiker, der in der Vergangenheit vergleichsweise harmlose Reaktionen zeigte, nach einem erneuten Kontakt zu einer lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktion kommen. Daher erhält jeder Allergiepatient einen Allergiepass, in dem vermerkt wird, auf was er allergisch reagiert. Außerdem wird darin auf mögliche Kreuzreaktionen hingewiesen und für ihn ungefährliche Ersatzpräparate aufgeführt. Diesen Pass muss der Patient immer bei sich tragen und sowohl bei jedem Arztbesuch als auch dem Apotheker vorzeigen.Weitere Informationen unter:
Hartmut K.* zu Anaphylaxie auf Säugetierfleisch
"Muss ich Vegetarier werden?"
Es war Anfang März vor nun 4 Jahren, als ich gegen Mitternacht mit Atemnot
und Quaddeln am ganzen Körper aufgewacht bin. Nach dem Aufstehen bin ich vor meinem Bett
ohnmächtig geworden. Ich habe mir sehr große Sorgen gemach, weil dies nun schon das fünfte
nächtliche Ereignis dieser Art war. Es passiert mir immer in den Nächte nach Grillfeiern
oder Festen, wo es Steak, Bratwurst und ein paar gemütlichen Bierchen gab.
So einen Hautausschlag hatte ich einmal auch nach dem Essen von sauren
Nieren bekommen. Da kam der Ausschlag aber bereits nach ungefähr einer Stunde.
Zuletzt bin ich im Aufwachraum nach meiner Hüftoperation mit einem
Hautausschlag mit Quaddeln aufgewacht. Während der Operation wurden zahlreiche Medikamente
gegeben, aber auch eine Infusion mit Gelatine zum Ausgleich des Blutverlustes.
Warum passiert mal etwas beim Essen von Fleisch, aber meistens nicht? Wie
hängt der Zwischenfall bei der Hüftoperation zusammen? Ich will nicht Vegetarier werden!
Wie mir geholfen wurde
Mein Hautarzt hat mich zur Allergiediagnostik in die Universitätsklinik
überwiesen. Anfangs waren auch die Ärzte in der Uniklinik ratlos und fanden mit ihren
Allergietests keine schlüssige Erklärung. Erst durch Hauttests mit frischem Fleisch und
einem neuem Bluttest
wurde herausgefunden, dass ich auf den Zucker "Galaktose-alpha, 1,3-Galaktose"
(alpha-GAL) allergisch bin. Dummerweise findet sich dieser Zucker als Anhängsel an den
Eiweißen aller Säugetiere. Nur wir Menschen und Menschenaffen haben dieses "Zuckerfähnchen"
nicht. Daher ist es möglich, dass ich auf Säugetierfleisch allergisch reagieren kann. Bei
dieser Allergie ist die Art des Tieres nicht entscheidend. Ob Rind, Schwein, Lamm, Ziege
oder Wild - ich kann auf alle allergisch reagieren.
Bluttest
Um herauszufinden, ob tatsächlich eine Allergie gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel vorliegt, ist zunächst die Erhebung der Krankengeschichte sehr wichtig, damit sich der Arzt ein genaues Bild von Vorerkrankungen, dem Verlauf der Beschwerden u. a, machen kann. Weiteren Aufschluss über die Allergieursache geben neben Hauttests (die zu testende Probe wird auf bzw. in die Haut eingebracht) auch Bluttests. Denn, ob bestimmte Nahrungsmittel als Allergieauslöser in Frage kommen, lässt sich durch Messung der IgE-Antikörper im Blut überprüfen. Dazu wird der betroffenen Person Blut abgenommen und im Labor untersucht, ob gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel IgE-Antikörper vorhanden sind und in welcher Menge. Der Nachweis dieser Allergieantikörper allein reicht nicht aus um eine Allergie zu bestätigen, dies kann nur durch eindeutige Reaktion(en) in der Vergangenheit oder einen Provokationstest sicher bestimmt werden.Es gibt aber Hinweise, dass die Empfindlichkeit der Betroffenen recht
unterschiedlich sein kann. Um zu klären wie empfindlich ich auf Säugetierfleisch reagiere,
wurde daher bei mir stationär eine so genannte Expositionstestung mit Schweinefleisch und
Schweinenieren durchgeführt. Nach dem Essen von gebratener Schweineniere sind bei mir dann
am ganzen Körper Quaddeln aufgetreten. Schweinefleisch habe ich dagegen gut vertragen. Erst
als Schweinefleisch mit einem kleinen Bier und Fahrradfahren kombiniert wurde sind wieder
Quaddeln aufgetreten.
Diese Expositionstestung war zwar zeitaufwendig und das Auftreten der
allergischen Reaktion unangenehm. Die Testung
hat sich aber für mich gelohnt, weil ich auf Fleisch nicht ganz verzichten will und mir
nicht vorstellen konnte Vegetarier zu werden. Auf das Essen von Innereien wie "saure
Nieren" muss ich verzichten - dies fällt mir nicht schwer. In kleineren Portionen und
ohne gleichzeitiges Trinken von Alkohol, Einnahme von Schmerzmitteln oder körperlicher
Anstrengung darf ich Schweinefleisch essen. Meine Frau achtet darauf, dass ich mich an diese
Regeln halte. Seitdem habe ich nach dem Essen keine allergische Reaktion mehr gehabt.
Testung
Um herauszufinden, ob tatsächlich eine Arzneimittelüberempfindlichkeit vorliegt und falls ja, gegen welche Medikamente, ist zunächst die Erhebung der Krankengeschichte sehr wichtig. Denn damit kann sich der Arzt ein genaues Bild von den Vorerkrankungen, dem Verlauf der Beschwerden etc. machen. Bei der eigentlichen Testung auf Arzneimittelüberempfindlichkeit spielt der ansonsten in der Allergologie häufig eingesetzte Hauttest (die zu testende Probe wird auf bzw. in die Haut eingebracht) nicht die entscheidende Rolle. Die höchste Aussagekraft besitzt der Provokationstest. Gleichzeitig besteht dabei das Risiko, dass durch den Test eine anaphylaktische Reaktion ausgelöst wird. Daher sollte die Testung stationär erfolgen mit notfallmedizinisch erfahrenem Personal, das im Falle einer Reaktion sofort eingreifen kann. Bei diesem Test werden die gängigen Medikamente im Wechsel mit Scheinmedikamenten (Plazebos) getestet um unspezifische Reaktionen z. B. durch Angst ausgelöst, abzugrenzen.Nur bei meiner Operation habe ich Pech gehabt. Dass auch Infusionen zur
Unterstützung des Kreislaufs auf Basis von Gelatine die Substanz alpha-GAL enthalten, wurde
leider erst 2 Monate nach meiner Operation bekannt. Damit auch im Fall einer weiteren
medizinischen Behandlung nichts mehr passieren kann, habe ich einen Allergiepass erhalten.
In diesem sind alle Medikamente genannt, bei denen bislang eine Kreuzreaktion
aufgetreten ist.
Kreuzreaktion
Wurde eine Arzneimittelunverträglichkeit festgestellt, ist die wichtigste „Behandlung“, das auslösende Medikament und eventuell chemische verwandte Stoffe (Risiko einer Kreuzallergie) strikt zu vermeiden. Das ist wichtig, denn wie stark eine allergische Reaktion ausfällt ist unberechenbar. So kann es bei einem Allergiker, der in der Vergangenheit vergleichsweise harmlose Reaktionen zeigte, nach einem erneuten Kontakt zu einer lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktion kommen. Daher erhält jeder Allergiepatient einen Allergiepass, in dem vermerkt wird, auf was er allergisch reagiert. Außerdem wird darin auf mögliche Kreuzreaktionen hingewiesen und für ihn ungefährliche Ersatzpräparate aufgeführt. Diesen Pass muss der Patient immer bei sich tragen und sowohl bei jedem Arztbesuch als auch dem Apotheker vorzeigen.Einmal jährlich gehe ich zu meinem Allergologen in der Uniklinik, um meine
Allergie kontrollieren zu lassen und mich über neue Erkenntnisse über diese ungewöhnliche
Nahrungsmittelallergie informieren zu lassen.
Felix H.`s* Mutter zu Kuhmilchallergie beim Kleinkind
"Kann ich mein Kind im Kindergarten alleine lassen?"
Unser Sohn leidet seit seinem 1. Lebensjahr an Neurodermitis, die wir mit
Salben und Cremes ganz gut im Griff haben. Ich hatte ihn 12 Monate gestillt und auf die
erste Gabe von Kuhmilch reagierte er mit Pusteln im Gesicht und Erbrechen. Unser Kinderarzt
hat dann einen Hauttest durchgeführt und festgestellt, dass er auf Kuhmilch und Hühnerei
allergisch ist. Wir haben seitdem auf die Gabe von Kuhmilch und Hühnerei verzichtet. Nun ist
mein Sohn 3 Jahre alt und soll in 2 Monaten vormittags in den Kindergarten gehen. Ich mache
mir große Sorgen.
Wie uns geholfen wurde
Unser Kinderarzt hat nochmals einen Hauttest mit Kuhmilch und Hühnerei
durchgeführt, der wieder ein positives Ergebnis zeigte. Er hat uns erklärt, dass im Alter
von 3 Jahren die Wahrscheinlichkeit, die Allergie gegenüber Kuhmilch und Hühnereiweiß
verloren zu haben, relativ groß ist. Deswegen hat er uns empfohlen in der Kinderklinik eine
Nahrungsmittelprovokation mit Kuhmilch und Hühnerei durchführen zu lassen. Dort wurde zuerst
Kuhmilch in steigender Menge verabreicht. Darauf reagierte unser Sohn schon bei der 2.
Gabe mit Bläschen um den Mund, einer Hautrötung und Erbrechen. Am 2. Tag wurde dann
Hühnereiweiß gegeben, was er ohne Probleme vertrug.
Jetzt wissen wir, dass er auf Hühnerei nicht mehr verzichten muss, Kuhmilch allerdings noch gemieden werden muss. Wir haben dann zusammen mit unserem Kinderarzt mit den Erzieherinnen im Kindergarten gesprochen. Der Kinderarzt hat den Erzieherinnen erklärt, warum mein Sohn nur die Dinge essen darf, die ich ihm mitgebe habe. Außerdem hat er ihnen erklärt, wie sie sich im Notfall verhalten müssen. Jetzt habe ich keine Angst mehr davor, mein Kind in den Kindergarten zu schicken.
Jetzt wissen wir, dass er auf Hühnerei nicht mehr verzichten muss, Kuhmilch allerdings noch gemieden werden muss. Wir haben dann zusammen mit unserem Kinderarzt mit den Erzieherinnen im Kindergarten gesprochen. Der Kinderarzt hat den Erzieherinnen erklärt, warum mein Sohn nur die Dinge essen darf, die ich ihm mitgebe habe. Außerdem hat er ihnen erklärt, wie sie sich im Notfall verhalten müssen. Jetzt habe ich keine Angst mehr davor, mein Kind in den Kindergarten zu schicken.
Paul Z.`s* Mutter zu Haselnussallergie
"Mein Kind bekommt Atemnot von Schokolade!"
Bei einem Osterbrunch mit der Familie passierte es: Mein 1 1/2 jähriger
Sohn bekam von einer wohlmeinenden Tante ein Stück Nuss-Schokolade zugesteckt. Er begann
rasch zu husten und wurde rot im Gesicht. Zuerst dachten wir, er hätte sich verschluckt. Dann schwoll die Lippe an und mein Sohn rasselte und pfiff
mit jedem Atemzug.
Ich dachte, er erstickt! Ein Notarzt kam und gab meinem Sohn etwas zum Inhalieren und
eine Spritze. Es half sofort und meinem Sohn ging es rasch wieder besser. Bislang war mein
Kind immer gesund bis auf rauhe Wangen im Gesicht als Baby. Er ist wohl
Nuss-Schokoladen-allergisch! Süssigkeiten sind doch überall zu finden: auf jeder Feier,
jedem Kindergeburtstag, im Kindergarten. Muss ich meinem Kind nun all das verwehren?
Anaphylaxie-Symptome
Die Symptome bei einer Nahrungsmittelallergie können gering bis lebensbedrohlich ausgeprägt sein. Neben Hautreaktionen wie Quaddeln oder Rötungen mit Juckreiz kann es auch zu einem Asthmaanfall mit dem typischen Husten und Pfeifen beim Atmen bis hin zu Luftnot und Kreislaufschwäche kommen. Ausdruck der schwersten allergischen Reaktion ist eine Anapyhlaxie.Wie uns geholfen wurde
Mein Kinderarzt, der auch Allergologe ist, meinte, er könne dem Problem
mit einem Bluttest
auf die Spur kommen. Er bat mich, die Verpackung der Schokolade zu besorgen. Außerdem
fragte er mich genau, was mein Kind bereits an Nüssen gegessen hatte. Bis auf Mandeln wusste
ich aber nichts sicher. Auf der Verpackung stand, dass Haselnuss in der Schokolade enthalten
war und dass Spuren von Erdnuss darin gewesen sein könnten. Er machte einen Bluttest
auf Haselnuss und Erdnuss. Dort zeigte sich, dass mein Sohn sehr viele
Allergie-Antikörper gegen Haselnuss, nicht aber Erdnuss im Blut hat. Ein sogenannter Provokationstest
bestätigte, dass mein Sohn eine Haselnussallergie hat.
Bluttest
Um herauszufinden, ob tatsächlich eine Allergie gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel vorliegt, ist zunächst die Erhebung der Krankengeschichte sehr wichtig, damit sich der Arzt ein genaues Bild von Vorerkrankungen, dem Verlauf der Beschwerden u. a, machen kann. Weiteren Aufschluss über die Allergieursache geben neben Hauttests (die zu testende Probe wird auf bzw. in die Haut eingebracht) auch Bluttests. Denn, ob bestimmte Nahrungsmittel als Allergieauslöser in Frage kommen, lässt sich durch Messung der IgE-Antikörper im Blut überprüfen. Dazu wird der betroffenen Person Blut abgenommen und im Labor untersucht, ob gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel IgE-Antikörper vorhanden sind und in welcher Menge. Der Nachweis dieser Allergieantikörper allein reicht nicht aus um eine Allergie zu bestätigen, dies kann nur durch eindeutige Reaktion(en) in der Vergangenheit oder einen Provokationstest sicher bestimmt werden.Bluttest
Um herauszufinden, ob tatsächlich eine Allergie gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel vorliegt, ist zunächst die Erhebung der Krankengeschichte sehr wichtig, damit sich der Arzt ein genaues Bild von Vorerkrankungen, dem Verlauf der Beschwerden u. a, machen kann. Weiteren Aufschluss über die Allergieursache geben neben Hauttests (die zu testende Probe wird auf bzw. in die Haut eingebracht) auch Bluttests. Denn, ob bestimmte Nahrungsmittel als Allergieauslöser in Frage kommen, lässt sich durch Messung der IgE-Antikörper im Blut überprüfen. Dazu wird der betroffenen Person Blut abgenommen und im Labor untersucht, ob gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel IgE-Antikörper vorhanden sind und in welcher Menge. Der Nachweis dieser Allergieantikörper allein reicht nicht aus um eine Allergie zu bestätigen, dies kann nur durch eindeutige Reaktion(en) in der Vergangenheit oder einen Provokationstest sicher bestimmt werden.Provokationstest
Der orale Provokationstest gibt sicher Aufschluss darüber, welche Lebensmittelallergie voliegt. Dabei werden dem Kind kleinste, in bestimmten Zeitabständen gesteigerte Mengen des allergieauslösenden Lebensmittels verabreicht. Je nach Eindeutigkeit der Reaktion entscheidet der Arzt, ob der Test abgebrochen oder ob die Menge weiter gesteigert wird. Gleichzeitig besteht dabei das Risiko, dass durch diesen Test eine anaphylaktische Reaktion ausgelöst wird. Daher sollte der Provokationstest stationär erfolgen mit notfallmedizinisch erfahrenem Personal, das im Falle einer Reaktion sofort eingreifen kann.Der Kinderarzt verschrieb mir Notfallmedikamente
bestehend aus einem Zäpfchen, Tropfen und einer Adrenalin-Spritze. Wie ich alles verwenden
muss, steht in einem Anaphylaxiepass
. Zusätzlich wies er mich auf die AGATE-Schulung
hin. Dort lernte ich, wie ich eine allergische Reaktion erkenne und wie ich sie behandeln
kann. Wir hörten, in welchen Lebensmitteln Haselnüsse zu finden sein können und dass auch
Spuren davon gefährlich sein können. Besonders gut tat mir, dass ich mich mit anderen
Eltern, die auch allergische Kinder haben, austauschen konnte. Einen Schreck bekam ich
direkt bei der nächsten Familienfeier: ein Neffe gab meinem Kind ein Brot mit Nutella, weil
er sagte, er sei auch gegen Haselnüsse allergisch, könne aber Nutella essen. Gott sei Dank
hat mich mein Kind zuerst gefragt, ob es das Brot essen darf. Ich habe meinen Sohn dafür
gelobt und meinem Neffen erklärt, dass es einen Unterschied gibt zwischen kleinen Kindern
mit Haselnuss¬allergie und Jugendlichen und Erwachsenen, die eine Pollenallergie haben und
dann irgendwann nussallergisch werden wegen einer Kreuzallergie, denn das hatte ich bei der
AGATE-Schulung gelernt.
Notfallmedikamente
Für den Fall einer anaphylaktischen Reaktion sollte ein Notfall-Set mit einem Adrenalin-Autoinjektor, einem Antihistaminikum und Kortisonpräaparat immer zur Hand sein.Anaphylaxie-Pass
Wurde eine Lebenmittelallergie festgestellt, ist die wichtigste „Behandlung“, den Allergieauslöser (z. B. Haselnüsse) strikt zu meiden. Das ist wichtig, denn wie stark eine allergische Reaktion ausfällt ist unberechenbar. So kann es bei einem Allergiker, der in der Vergangenheit vergleichsweise harmlose Reaktionen hatte, nach einem erneuten Kontakt durchaus auch eine lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktion auftreten. Daher sollte jeder Nahrungsmittelallergiker einen sogenannten Anaphylaxie-Pass erhalten, in dem vermerkt wird, auf was sie oder er allergisch reagiert. Zudem finden sich Hinweise wie eine beginnende bzw eine schwere anaphylaktische Reaktion erkannt wird und was im Notfall zu tun ist. Den Pass sollten Anaphylaxiegefährdete Personen immer bei sich tragen und die Notfall-Medikamente sollten immer bereit stehen.Weitere Informationen unter:
Robert S.* zu Anaphylaxie auf Meeresfrüchte
"Müssen auch Fische gemieden werden?"
Nachdem ich ein Jakobsmuschelcarpaccio gegessen habe, ist mir übel
geworden und ich musste erbrechen. Seither habe ich Krusten- und Schalentiere gemieden und
keine Reaktion mehr gehabt. Zwei Jahre nach diesem Ereignis kam es erneut zum Auftreten von
Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, nachdem ich frischen Wildlachs aus Island verzehrt hatte.
Gleichzeitig hatte ich ein Glas Weißwein getrunken.
Weitere Reaktionen traten noch zwei Mal auf: einmal nachdem ich von einem
Buffet gegessen hatte - ich kann mich nicht genau erinnern - aber auf alle Fälle war auch
wieder Lachs dabei. Meine letzte Reaktion an Weihnachten war dann richtig schwerwiegend.
Hier hatte ich eine Fischsuppe zu mir genommen.
Diesmal war die Reaktion lebensbedrohlich. Mir war nicht nur übel und ich
musste erbrechen, sondern mein gesamter Körper war gerötet und pustelig, juckte extrem und
ich wurde ohnmächtig.
Ich weiß, dass ich wahrscheinlich auf Krusten- und Schalentiere reagiere,
muss ich denn aber tatsächlich jeglichen Fisch meiden?
Wie mir geholfen wurde
Mein Hausarzt hat mich zur Allergiediagnostik in die Universitätsklinik
überwiesen. Dort wurde ein Haut- und Bluttest
durchgeführt, bei dem ich tatsächlich auf die Schalentiere reagiert habe, jedoch nicht
auf Fisch. Um auszuschließen, dass ich Lachs nicht vertrage, wurde bei mir stationär eine
Provokationstestung durchgeführt. Hier habe ich am ersten Tag Lachs, zunächst in kleinen
Mengen, dann in üblicher Portion in gegarter Form zu mir genommen, anschließend wurde das
ganze noch mit Alkohol kombiniert. Glücklicherweise habe ich bei der Provokationstestung,
vor der ich auch große Angst hatte, nicht reagiert. Durch eine ausführliche
Ernährungsberatung habe ich genauer gelernt, was ich im Alltag vermeiden muss und was ich
jedoch ohne Probleme genießen kann. Das Problem bei Lachs ist, dass die Zuchtfische mit
Schalentieren gefüttert werden und deshalb bei mir eine Reaktion auslösen. Wildlachs
hingegen kann ich beruhigt verzehren.
Bluttest
Um herauszufinden, ob tatsächlich eine Allergie gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel vorliegt, ist zunächst die Erhebung der Krankengeschichte sehr wichtig, damit sich der Arzt ein genaues Bild von Vorerkrankungen, dem Verlauf der Beschwerden u. a, machen kann. Weiteren Aufschluss über die Allergieursache geben neben Hauttests (die zu testende Probe wird auf bzw. in die Haut eingebracht) auch Bluttests. Denn, ob bestimmte Nahrungsmittel als Allergieauslöser in Frage kommen, lässt sich durch Messung der IgE-Antikörper im Blut überprüfen. Dazu wird der betroffenen Person Blut abgenommen und im Labor untersucht, ob gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel IgE-Antikörper vorhanden sind und in welcher Menge. Der Nachweis dieser Allergieantikörper allein reicht nicht aus um eine Allergie zu bestätigen, dies kann nur durch eindeutige Reaktion(en) in der Vergangenheit oder einen Provokationstest sicher bestimmt werden.Außerdem ist mir eine Anaphylaxie-Schulung angeboten worden. Hier habe ich
gelernt mit meinem Notfallset
umzugehen und auch keine Angst davor zu haben, es frühzeitig einzusetzen. Das hat mir
sehr geholfen, mit meiner Angst im Alltag umzugehen. Auch die Ernährungsschulung und vor
allem die zahlreichen Informationen, wie man Krustentiere im Alltag gut meiden kann, hat
mich wieder selbstsicher werden lassen.
Notfallset
Für den Fall einer anaphylaktischen Reaktion sollte ein Notfallset mit einem Adrenalin-Autoinjektor, einem Antihistaminikum und Kortisonmedikament zum Einnehmen immer zur Hand sein.Ich habe seither keine schwere allergische Reaktion mehr gehabt und fühle
mich im Alltag mittlerweile so sicher, dass ich mich auch wieder traue in ein Restaurant zu
gehen.
"Was mache ich im Notfall?"
Wegen meines massiven Heuschnupfens auf Birkenpollen mit starker Atemnot
im Frühjahr begab ich mich in die Behandlung eines Allergologen. Mein Asthma war damals
schrecklich. Ich war im Frühjahr kaum noch arbeitsfähig und an Sport im Freien, Spaziergänge
und andere Freizeitaktivitäten war überhaupt nicht zu denken. Von einer Hyposensibilisierung
sbehandlung hatte ich bereits von Freunden gehört und auch mein Allergologe hielt es für
eine gute Sache. Die ersten fünf Spritzen in wöchentlichen Abständen habe ich gut vertragen.
Nach der sechsten Spritze ging zunächst auch alles gut. Etwa drei Stunden nach Verlassen der
Praxis bekam ich dann plötzlich meine gewohnten Asthmabeschwerden. Ich nahm mein
Inhalationsmittel wie immer. Danach hörte es jedoch nicht auf. Meine Fußsohlen begannen zu
kribbeln und mir wurde ganz schwindelig und mein Puls begann zu rasen. Zwischendurch wurde
mir schwarz vor Augen und ich musste mich hinsetzen.
Hyposensibilisierung
Diese langfristige Behandlungsmethode kann bei bestimmten Allergien eingesetzt werden, um der überschießenden Immunreaktion entgegenzuwirken. Ein Allergenextrakt wird dem Patienten über einen Zeitraum bis zu einigen Jahren vom Arzt in das Oberarmfettgewebe gespritzt. Dabei wird die Allergendosis in den ersten Wochen stetig erhöht. So gewöhnt sich das Immunsystem an das Allergen und die überschießende Reaktion des Körpers nach Allergenkontakt lässt nach.Wie mir geholfen wurde
Zum Glück hatte mich mein Allergologe auf diese Situation vorbereitet. Ich
hatte ein Notfallset
für diesen Fall erhalten und wusste, wie ich die Spritze in meinen Oberschenkel setzen
musste. Erst kostete es etwas Überwindung, eigentlich war es aber ganz einfach. Schmerzen
habe ich in der Aufregung sowieso nicht gespürt. Dann habe ich noch die zwei
Medikamentenfläschchen getrunken, die auch in dem Set enthalten waren. Nach zehn Minuten
ging es mir dann wesentlich besser und mein Puls beruhigte sich. In der Zwischenzeit hatte
ich dann die Notfallnummer angerufen, die ich erhalten hatte. Mein Allergologe riet mir,
noch eine Nacht zur Überwachung ins Krankenhaus zu gehen. Der Notarzt war überrascht, wie
gut es mir schon wieder ging. Die Hyposensibilisierung
habe ich dann später nach ausführlicher Abwägung mit meinem Allergologen in geringerer
Menge und mit einigen Zusatzterminen fortgeführt. Heute kann ich auch zur Birkenblütenzeit
im Feld joggen und habe auf der Arbeit kaum noch gefehlt. Die Heuschnupfenmedikamente
brauche ich nur noch selten.
Notfallset
Für den Fall einer anaphylaktischen Reaktion sollte ein Notfallset mit einem Adrenalin-Autoinjektor, einem Antihistaminikum und Kortisonmedikament zum Einnehmen immer zur Hand sein.Hyposensibilisierung
Diese langfristige Behandlungsmethode kann bei bestimmten Allergien eingesetzt werden, um der überschießenden Immunreaktion entgegenzuwirken. Ein Allergenextrakt wird dem Patienten über einen Zeitraum bis zu einigen Jahren vom Arzt in das Oberarmfettgewebe gespritzt. Dabei wird die Allergendosis in den ersten Wochen stetig erhöht. So gewöhnt sich das Immunsystem an das Allergen und die überschießende Reaktion des Körpers nach Allergenkontakt lässt nach.Uwe M.* zu Weizenmehlallergie
"Kann ich noch Kuchen vom Bäcker essen?"
Ich bin selbständiger Handwerkmeister und arbeite hart in unserer
ländlichen Region. Regelmäßiges Essen ist wochentags kaum möglich. So hole ich mir ab und an
zum Frühstück Kuchen vom Bäcker. Vor 12 Monaten ist es zum ersten Mal passiert, dass ich
einen Kuchen, der mit Schokoladenglasur überzogen war, aß und etwa zwei Minuten später
Unwohlsein verspürte. Es dauerte wohl kaum eine Minuten länger und ich wurde bewusstlos.
Etwa sechs Monate später passierte das Gleiche an einem Nachmittag nachdem ich ein
Körnerbrötchen gegessen hatte.
Wie mir geholfen wurde
In einer Spezialpraxis für Allergologie wurden umfangreiche Testung
en an der Haut und im Blut durchgeführt. Eine vermutete Nuss-, Milch-, Eiallergie oder auch
Nahrungsmittelzusatzstoffunverträglichkeit konnte nicht nachgewiesen werden. Für letzteres
war ich sogar an der Universitätshautklinik einige Tage zur stationären Diagnostik.
Schließlich wurden doch Antikörper gegen ein bestimmtes Eiweiß des Weizenmehles bei mir
festgestellt (Omega-5-Gliadin), die eine Allergie auslösen können. Bekannt ist, dass diese
Antikörper insbesondere in Verbindung mit körperlicher Anstrengung zu Problemen führen. Ich
bin auf jeden Fall froh, dass die Ursache meiner schweren anaphylaktischen Reaktionen
gefunden wurde, meide nun Weizenmehl und habe immer einen Adrenalin-Spritze bei mir, falls
es doch zu einer erneuten Anaphylaxie kommen kann. Das gibt mir Sicherheit im Alltag.
Testung
Um herauszufinden, ob tatsächlich eine Arzneimittelüberempfindlichkeit vorliegt und falls ja, gegen welche Medikamente, ist zunächst die Erhebung der Krankengeschichte sehr wichtig. Denn damit kann sich der Arzt ein genaues Bild von den Vorerkrankungen, dem Verlauf der Beschwerden etc. machen. Bei der eigentlichen Testung auf Arzneimittelüberempfindlichkeit spielt der ansonsten in der Allergologie häufig eingesetzte Hauttest (die zu testende Probe wird auf bzw. in die Haut eingebracht) nicht die entscheidende Rolle. Die höchste Aussagekraft besitzt der Provokationstest. Gleichzeitig besteht dabei das Risiko, dass durch den Test eine anaphylaktische Reaktion ausgelöst wird. Daher sollte die Testung stationär erfolgen mit notfallmedizinisch erfahrenem Personal, das im Falle einer Reaktion sofort eingreifen kann. Bei diesem Test werden die gängigen Medikamente im Wechsel mit Scheinmedikamenten (Plazebos) getestet um unspezifische Reaktionen z. B. durch Angst ausgelöst, abzugrenzen.Anna-Lisa K.`s* Mutter zu Medikamentenallergie beim Kleinkind
"Welche Antibiotika kann mein Kind gefahrlos einnehmen?"
Unsere Tochter ist fünf Jahre alt und hat bisher keine Vorerkrankungen,
insbesondere kein Asthma und keine Allergien. Als sie nun wegen einer Halsentzündung mit
Fieber bis 39°C eine antibiotische Therapie mit Penicillin verordnet bekam, reagierte sie
nach der zweiten Einnahme des Penicillin-Saftes sehr dramatisch. Sie klagte wenige Minuten
danach über Brennen im Hals und fing an, ohne Pause zu husten und nach Luft zu schnappen.
Diese Situation war so dramatisch, dass wir den Notarzt riefen, der sie inhalieren ließ, ihr
sofort eine Infusion legte und ihr mehrere Medikamente spritzte. Unsere Tochter wurde auf
die Intensivstation der Kinderklinik verlegt. Zum Glück hat sich dort ihr Zustand rasch
gebessert. Nach drei Tagen konnte sie wieder nach Hause entlassen werden. Wir sind seither
sehr besorgt, wenn unsere Tochter Medikamente benötigt.
Wie uns geholfen wurde
Unser Kinderarzt hat uns erklärt, dass es auch bei Kindern bereits
Allergien gegen Medikamente geben kann und dabei am häufigsten Reaktionen gegen Antibiotika
beobachtet werden. Er hat uns empfohlen, die Medikamentenallergie mit einem Haut-Test und
einer Blutuntersuchung sorgfältig austesten zu lassen. Jetzt wissen wir, dass bei unserer
Tochter im Hauttest und im Blut eine Penicillin-Allergie nachgewiesen wurde. In der
Kinderklinik haben wir danach bei unserer Tochter austesten lassen, welche
Ersatz-Antibiotika von ihr vertragen werden. Wir wissen jetzt, welche Medikamente wir zu
Hause sicher einsetzen können und welche wir vermeiden müssen. Unser Kinderarzt hat uns
einen Notfallausweis ausgestellt, der Auskunft über ihre Penicillin-Allergie gibt. Außerdem
wird dort erklärt, wie man sich im Notfall verhalten muss.
"Ein Stich, der Schmerz, dann schwelle ich an und kippe um. Was kann ich tun?"
Ich bin Gärtnerin und mein Nachbar hat einen Bienenstock. Es kam immer
wieder mal vor, dass ich von Bienen gestochen wurde, aber bislang ist bis auf den Schmerz
nichts passiert. Neulich jedoch bekam ich einen Stich in den Hals. Innerhalb von 10 Minuten schwoll der Hals, ich bekam
Quaddeln am ganzen Körper und dann wurde ich schwach
, musste mich hinlegen und mir wurde schwarz vor Augen. Nun habe ich grosse Angst vor
neuen Stichen. Was kann ich tun?
Symptome Insektengift-Allergie
Die Symptome bei einer Insektengift-Allergie können lebensbedrohlich werden. Neben Hautreaktionen wie Quaddeln, Schwellungen und Rötungen mit brennendem Juckreiz kann es auch zu Luftnot und Kreislaufversagen kommen. Im schlimmsten Fall kann ein allergischer Schock auftreten. Aber auch ohne eine allergische Reaktion kann ein Stich in den Hals oder Rachen aufgrund der „ganz normalen Schwellung“ bebensbedrohlich werden!Wie mir geholfen wurde
Mein Hausarzt verschrieb mir ein Notfallset
zur Soforthilfe mit Medikamenten und einer Adrenalinspritze und zeigte mir, wann und wie
ich die Medikamente bei einem erneutem Stich anwenden soll. Auch gab er mir eine Überweisung
zu einer Allergieabteilung
. Dort wurden ambulant eine Blutentnahme
und eine Hauttestung
durchgeführt, die meine Bienengiftallergie bestätigten. Dann wurde ich dort stationär
für mehrere Tage zur Einleitung einer Hyposensibilisierung
(„spezifischen Immuntherapie mit Bienengift“) aufgenommen. Dadurch wurde mein Körper
unempfindlicher gegen Bienenstiche gemacht. Am Ende wurde mir gesagt, dass ich nun das
Bienengift von mehreren Stichen vertragen könnte. Die Behandlung muss ich nun insgesamt 5
Jahre weiterführen, um den Schutz vor der Allergie aufrechtzuerhalten.
Notfallset
Für den Fall einer anaphylaktischen Reaktion sollte ein Notfallset mit einem Adrenalin-Autoinjektor, einem Antihistaminikum und Kortisonmedikament zum Einnehmen immer zur Hand sein.Allergieabteilung
Die genaue Untersuchung, ob es sich tatsächlich um eine Arzneimittelunverträglichkeit handelt und was die Ursache ist, sollte von einem in der Allergologie erfahrenen Arzt oder besser noch in einer auf Allergien spezialisierten Klinik erfolgen. Achten Sie auch selbst als Betroffener darauf, dass die diagnostische Abklärung möglichst schnell, aber frühestens 6 Wochen nachdem Sie zum ersten Mal Beschwerden hatten, erfolgt – dies sollte möglichst nicht länger als 6 Monate zurückliegen. Suchen Sie einen Allergiearzt in Ihrer Nähe auf!Testung
Bei Verdacht auf eine Insektengiftallergie bestimmt der Arzt den Allergieauslöser durch ein ausführliches Gespräch (Anamnese) und mithilfe eines Haut- und Bluttests. Hierfür wird das Insektengift auf bzw. in die Haut eingebracht und die Reaktion nach 15 Minuten abgelesen. Wenn sich an der Einstichstelle eine Quaddel bildet, die grösser als 3 mm ist, ist der Test positiv. Der Test erfolgt unter ärztlicher Aufsicht, damit im Falle einer allergischen Reaktion sofort medizinisch eingegriffen werden kann. Mit dem Labortest wird überprüft, ob im Körper Allergieantikörper (IgE) vorliegen. Die Antikörper gegen die verschiedenen Insektengifte unterscheiden sich und erlauben dadurch eine genaue Bestimmung der Insektengiftallergie.Hyposensibilisierung
Diese langfristige Behandlungsmethode kann bei bestimmten Allergien eingesetzt werden, um der überschießenden Immunreaktion entgegenzuwirken. Ein Allergenextrakt wird dem Patienten über einen Zeitraum bis zu einigen Jahren vom Arzt in das Oberarmfettgewebe gespritzt. Dabei wird die Allergendosis in den ersten Wochen stetig erhöht. So gewöhnt sich das Immunsystem an das Allergen und die überschießende Reaktion des Körpers nach Allergenkontakt lässt nach.Mein Notfallset
zur Sicherheit muss ichtrotzdem immer bei mir tragen, das gibt mir auch persönlich
Sicherheit.
Notfallset
Für den Fall einer anaphylaktischen Reaktion sollte ein Notfallset mit einem Adrenalin-Autoinjektor, einem Antihistaminikum und Kortisonmedikament zum Einnehmen immer zur Hand sein.Weitere Informationen unter:
Lena E.`s* Mutter zu Erdnussallergie beim Kleinkind
"Es war doch nur ein Erdnussflip"
Letzten Monat war es passiert: Meine 1-jährige Tochter hatte einen
Erdnussflip aus der Schale, die noch auf dem Wohnzimmertisch stand, stibitzt und in den Mund
gesteckt. Sie hat den Erdnussflip sofort wieder ausgespuckt, angefangen zu weinen und ihren
Mund gerieben. Ich wusste gar nicht, was los war. Kurz darauf schwollen ihre Lippen an und
sie begann zu husten. Es waren auch ein paar „Pusteln“ am Hals entstanden. Das kannte ich so
gar nicht von ihr. Es war doch nur ein Erdnussflip, den sie sich in den Mund gesteckt hat.
Ich habe sie mit einem Waschlappen mit kaltem Wasser abgewaschen und versucht, sie zu
beruhigen. Es wurde überhaupt nicht besser und nach einer halben Stunde habe ich den Notarzt
gerufen. Als er endlich da war, hatte sie sich langsam beruhigt und die Schwellung und
„Pusteln“ waren fast weg. Ich bin dann noch am gleichen Tag zu unserem Kinderarzt, der meine
Tochter auch ganz gut kennt, da sie schon immer Probleme mit trockener Haut und Ekzemen
hatte.
Wie uns geholfen wurde
Mein Kinderarzt hat dann einen Bluttest
auf Erdnussallergie gemacht. Er konnte nachweisen, dass meine Tochter Allergieantikörper
gegen Erdnuss hat. Da sie bis dahin noch nie Erdnüsse gegessen hatte, ging er davon aus,
dass sie eine Erdnussallergie hat und überwies uns an eine Spezialambulanz. Dort wurde mir
alles genau erklärt und auch Notfallmedikamente
, bestehend aus einem Adrenalin-Pen, Tropfen und einem Zäpfchen, verordnet. Ich habe
einen Anaphylaxie-Pass erhalten, in dem steht, wie ich alles verwenden muss, sollte meine
Tochter noch einmal aus Versehen Erdnüsse essen und wieder eine Reaktion bekommen. Außerdem
habe ich mich von einer Diätassistentin beraten lassen. Sie hat mir genau erklärt, worauf
ich achten muss, damit das nicht wieder passiert. Zusätzlich wurde mir Informationsmaterial
über eine Schulung für Eltern mitgegeben, bei der ich den Umgang mit der Erdnussallergie
meiner Tochter noch besser lernen kann. Auch mein Mann kann an dieser AGATE-Schulung
(ArbeitsGemeinschaft Anaphylaxie – Training und Edukation, www.anaphylaxieschulung.de) teilnehmen. Wenn
meine Tochter in den Kindergarten kommt wurde mir empfohlen, auch die Kindergärtnerinnen
über die Schulungsangebote zu informieren.
Bluttest
Um herauszufinden, ob tatsächlich eine Allergie gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel vorliegt, ist zunächst die Erhebung der Krankengeschichte sehr wichtig, damit sich der Arzt ein genaues Bild von Vorerkrankungen, dem Verlauf der Beschwerden u. a, machen kann. Weiteren Aufschluss über die Allergieursache geben neben Hauttests (die zu testende Probe wird auf bzw. in die Haut eingebracht) auch Bluttests. Denn, ob bestimmte Nahrungsmittel als Allergieauslöser in Frage kommen, lässt sich durch Messung der IgE-Antikörper im Blut überprüfen. Dazu wird der betroffenen Person Blut abgenommen und im Labor untersucht, ob gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel IgE-Antikörper vorhanden sind und in welcher Menge. Der Nachweis dieser Allergieantikörper allein reicht nicht aus um eine Allergie zu bestätigen, dies kann nur durch eindeutige Reaktion(en) in der Vergangenheit oder einen Provokationstest sicher bestimmt werden.Notfallmedikamente
Für den Fall einer anaphylaktischen Reaktion sollte ein Notfall-Set mit einem Adrenalin-Autoinjektor, einem Antihistaminikum und Kortisonpräaparat immer zur Hand sein.Sarah R.* zu Systemische Mastozytose
"Muss ich meinen Beruf im Bäckerladen aufgeben?"
Ich bin als Verkäuferin beim Bäcker angestellt. Seit 3 Jahren habe
ich nach Wespenstichen innerhalb von 1-2 Minuten Hautausschlag, Gesichtsschwellungen,
Atemnot und kurze Bewusstlosigkeit bis zum Eintreffen des gerufenen Rettungsdienstes.
Seitdem habe ich große Angst vor Insektenstichen.
Wie mir geholfen wurde
Durch die allergologischen Untersuchungen in einer Spezialpraxis wie
Hauttestungen und Blutuntersuchung konnte keine echte Allergie gegen Wespengift nachgewiesen
werden. Aber es wurde die Vermehrung von Histamin-haltigen Mastzellen in meinem Körper in
verschiedenen Organen, auch im Knochenmark gefunden. Die Diagnose heißt Systemische
Mastozytose. Mastzellen, das sind Immunzellen, die u.a. die Körpersubstanz Histamin
freisetzen und damit zu einer allergischen Reaktion beitragen können.
Die Ärzte haben mir die regelmäßige Einnahme eines Antihistaminikums,
eines Medikaments, das die Histamin-Wirkung blockiert, empfohlen. Außerdem wurde ich mit
einem Notfallset
zur Soforthilfe mit Medikamenten und einer Adrenalinspritze ausgerüstet und mir wurde
gezeigt, wie ich es anwenden soll. Nun gehe ich halbjährlich zur Kontrolluntersuchung beim
Allergologen. Das gibt mir Sicherheit. In unserer Region gibt es für mich keinen anderen
Arbeitsplatz. Meine Familie ist jedoch auf mein Einkommen angewiesen. In der Bäckerei kann
ich, so oft es im Betrieb möglich ist, an einem anderen Arbeitsplatz als im Verkauf
arbeiten.
Notfallset
Für den Fall einer anaphylaktischen Reaktion sollte ein Notfallset mit einem Adrenalin-Autoinjektor, einem Antihistaminikum und Kortisonmedikament zum Einnehmen immer zur Hand sein.* Erfahrungsberichte basieren auf tatsächlichen Ereignissen. Personen und Namen
wurden verändert.