Was muss ein Anaphylaxie-Notfallset enthalten?

Ein Anaphylaxie-Notfallset kann „Retter in der Not“ sein, denn eine schwere allergische Reaktion kann in wenigen Minuten lebensbedrohlich werden. Das Notfallset besteht aus drei Arzneimitteln:  Für beginnende anaphylaktische Reaktionen sind ein Antihistaminikum und ein Kortisonpräparat enthalten - idealerweise in flüssiger oder leicht auflösbarer Form. Denn wenn der Hals durch die anaphylaktische Reaktion zugeschwollen oder trocken ist, können Tabletten nicht mehr so einfach hinuntergeschluckt werden. Diese beiden Medikamente blockieren den körpereigenen Entzündungsstoff Histamin oder wirken der allergischen Reaktion entgegen. Die Wirkung tritt allerdings erst nach 30 bis 60 Minuten auf.
Der wichtigste „Lebensretter“ des Notfall-Sets ist der „Adrenalin-Autoinjektor“. Damit kann man sich im Notfall selbst (oder ein Helfer) Adrenalin direkt in den Oberschenkel spritzen. Adrenalin ist ein Hormon, das auch natürlich in unserem Körper vorkommt. Von außen zugeführt stabilisiert es den Kreislauf, erleichtert die Atmung und wirkt anderen allergischen Reaktionen im Magen-Darmtrakt und / oder an der Haut entgegen. Die Injektion von Adrenalin wirkt bei einem drohenden anaphylaktischen Schock lebensrettend. Autoinjektoren werden von Anaphylaxie-gefährdeten Patienten jedoch nicht immer eingesetzt – auch, wenn es notwendig wäre. Sie sind vielleicht noch nicht bekannt genug und ihr Einsatz mag viele Menschen „verunsichern“. Doch das ist unbegründet – und das wissen alle diejenigen, die an einer Notfall-Schulung teilgenommen haben. Eine solche Schulung ist jedem Anaphylaxie-Gefährdeten zu empfehlen.